Analyse zeigt: Dividenden sollten auch im zweiten Halbjahr im Fokus bleiben

Berlin, 5. Juli 2016 – Am Freitag letzter Woche ist die DAX-Dividendensaison 2016 offiziell zuende gegangen. Als letztes Unternehmen aus dem Frankfurter Leitindex hat ProSiebenSat.1 noch 1,80 Euro ausgeschüttet. Die unabhängige Research-Plattform DividendenAdel hat analysiert, was in der zweiten Jahreshälfte noch an Gewinnausschüttungen zu erwarten ist. Die Ergebnisse zeigen: Das Dividendenthema bleibt weiter interessant. „In den kommenden Wochen und Monaten schütten etliche deutsche AGs aus der zweiten und dritten Reihe aus. Zudem sollten Dividendenanleger einen Blick über die deutschen Grenzen hinaus wagen. In den USA ist gerade eben mal Halbzeit und auch bei vielen im EURO STOXX notierten Gesellschaften gibt es noch was zu holen“, erklärt Christian W. Röhl, Dividendenexperte und Gründer von DividendenAdel.

 

Viele kleinere Unternehmen schütten ihre Gewinnanteile erst im Hochsommer an die Aktionäre aus. Allein im Juli zahlen über 50 deutsche Firmen Dividende – darunter Rendite-Renner wie Hermle (7. Juli) und Syzygy (11. Juli) oder Fielmann, wo die Hauptversammlung am 14. Juli die elfte Erhöhung der Gewinnausschüttung hintereinander beschließen wird. „Damit gehört Fielmann zu den Top-Dividendenwerten auf dem deutschen Kurszettel“, sagt Röhl. Nur fünf Unternehmen kommen auf noch mehr Anhebungen in Serie: Fresenius (24), Fresenius Medical Care (18), Fuchs Petrolub (14), Stratec Biomedical (13) und BayWa (12).

Das Ende der DAX-Dividendensaison sei zudem ein guter Anlass, über die Landesgrenzen hinaus zu blicken, ist Röhl überzeugt. „In den USA ist gerade einmal Dividenden-Halbzeit“, stellt Röhl klar. Der Grund: Fast alle US-Firmen verteilen ihre Jahresausschüttung auf vier Quartals-Zahlungen.

Im europäischen Index EURO STOXX gibt es ebenfalls auf viele Aktien mehr als einmal im Jahr eine Ausschüttung. „Immerhin 14 europäische Konzerne haben bereits verlauten lassen, wann und wie sie ihre Aktionäre noch 2016 beglücken werden – etwa der französische Getränkehersteller Pernod Ricard (0,90 Euro am 6. Juli), der österreichische Stahlkocher Voestalpine (1,05 Euro am 14. Juli) oder die spanische Zara-Mutter Inditex, die bereits im April netto 0,24 Euro gezahlt hatte und am 31. Oktober nochmal denselben Betrag unter die Leute bringt“, erläutert Röhl. Weitere Firmen würden nachziehen. „Insgesamt rechnen wir bei den 296 EURO STOXX-Mitgliedern in diesem Jahr mit bis zu 50 weiteren Dividendenzahlungen, wobei die Ankündigungen im Ausland zumeist kurzfristiger erfolgen als hierzulande“, so der Dividendenexperte.

Die Analyse zeigt zudem, dass die Ausschüttungen auch dann noch ihre Wirkung entfalten, wenn sie längst gezahlt sind. „Vergleicht man die EURO STOXX-Firmen, die im jeweiligen Vorjahr Dividende gezahlt haben mit denen, bei denen die Aktionäre leer ausgegangen sind, zeigt sich ein deutlicher Unterschied“, erklärt Röhl.

Kursentwicklung

Während die Dividendenzahler seit Anfang 2003 auf ein Plus von rund 160 Prozent gekommen sind, haben die Nichtzahler im gleichen Zeitraum per Saldo mehr als 20 Prozent an Wert verloren. „Dabei sind die Ausschüttungen selbst noch nicht einmal berücksichtigt. Die Ergebnisse zeigen, dass Dividenden ein echtes Qualitätsmerkmal sind – und sie zeigen auch, dass es sich lohnt, nicht nur zur ‚Hochsaison’ im Frühjahr, sondern das ganze Jahr über auf ausschüttungsstarke Aktien fokussiert zu bleiben“, fasst Röhl die Ergebnisse der DividendenAdel-Analyse zusammen.

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